Die Klönschnacker im Heimatverein
Am 21.Oktober 1971 wurde der Heimatverein Ritterhude gegründet. Die Aufgaben des Vereins wurden in der Satzung festgelegt. Unter f) heißt es: Der Verein dient dem heimatbezogenen Brauchtum, wie der plattdeutschen Sprache.
In der seit März 1972 vom Verein herausgegebenen Heimat- und Bürgerzeitung wurden ab 1973 regelmäßig Beiträge in niederdeutscher Mundart veröffentlicht. Im Juni fand die erste plattdeutsche Veranstaltung statt. Ein Vortrag von Margret Weinert „Snack mal 'n beten Platt". Anlässlich der ersten Ritterhuder Woche im September 1977 haben wir zu einer Dichterlesung mit Krüschan Holschen in der Mehrzweckhalle eingeladen. Diese Veranstaltung kam so gut an, dass wir im April 1979 eine Wiederholung wagten.
Es würde zu weit führen, hier jede Veranstaltung in Erinnerung zu rufen. Hinweisen möchte ich nur auf den Schriftsteller Heinrich Schmidt-Barrien, auf den Liedersänger Helmut Debus, auf die Vorträge mit Professor Heinz Lemmermann und auf das Singspiel „Mareike" der Niederdeutschen Bühne Neuenburg. Mit mehreren Vorträgen versuchte Johann Meinke das Plattdeutsche in Ritterhude zu beleben. Aber wir mussten uns die Frage stellen, ob diese Bemühungen ausreichten, um das Plattdeutsche am Leben zu erhalten.
Am 23. Oktober 1985 fand ein erster Klönschnack in unserem Vereinsraum in der Riesschule statt. Unsere Johanne Seeger übernahm die Regierung der neuen Gruppe, die sich jetzt seit 27 Jahren trifft, um Platt zu schnacken, zu lesen und auch zu singen.
Im Lauf der Jahre hat sich die anfänglich gemischte Gruppe zu einer Frauengruppe entwickelt - und das soll auch so bleiben. Unter Leitung von Johanne Seeger trifft man sich alle 14 Tage am Freitag um 15 Uhr im Gemeinschaftsraum der Altenwohnungen. Bei Kaffee und Kuchen wird geklönt - in „Hoch“ und „Platt“ - wie jeder kann. Wer mag liest plattdeutsche Döntjes oder Geschichten vor. Gemeinsam werden plattdeutsche Lieder gesungen.
Auf der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Bürgervereins am 15. Januar 1997 wurde eine zweite plattdeutschen Gruppe beschlossen und zwei Monate später der „Plattdeutsche Kring“ des Vereins gegründet.